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Filesharing: Provider geben 300.000 Adressen pro Monat weiter

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Das illegale Herunterladen urheberrechtlich geschützter Inhalte wird für die Nutzer immer riskanter. Wie eco, der Verband der deutschen Internetwirtschaft, in einer Pressemitteilung bekannt gab, werden aktuell monatlich rund 300.000 Filesharer durch die Rechteinhaber-Industrie ermittelt.


 
Die Zahl der Internetnutzer steigt, die Zahl der illegalen Downloads nimmt dennoch ab. (Bild: eco)
Die Zahl der Internetnutzer steigt, die Zahl der illegalen Downloads nimmt dennoch ab. (Bild: eco)
  Durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Rechteinhabern, Justiz und der Internetwirtschaft konnte die Anzahl der illegalen Downloads seit 2008 um rund 20 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig steigt die Zahl der legalen Downloads. Allein die Zahl der Musikdownloads legte im selben Zeitraum um 30 Prozent auf 77,7 Millionen zu. Internetsperren wie sie gegen Filesharer etwa in Frankreich verhängt werden, hält eco daher in Deutschland für unnötig. "Zum einen gibt es viel mehr legale und benutzerfreundliche Angebote als noch vor einigen Jahren. Andererseits zeigt das konsequente Vorgehen gegen illegale Downloads auch ohne Sperren Wirkung", sagte der eco-Vorsitzende Michael Rotert. 

Rechteinhaber sollen sich mäßigen

Vielmehr appellierte der Verband der deutschen Internetwirtschaft an die Rechteinhaber auch einmal Nachsicht walten zu lassen. Oftmals schieße die Industrie über das Ziel hinaus. "Sobald die Rechte-Konzerne die Nutzeradresse kennen, haben sie selbst in der Hand, wie sie weiter vorgehen. In den meisten Fällen würde wohl ein Warnbrief reichen. Es muss nicht immer gleich eine Abmahnung für mehrere hundert Euro sein", sagte Oliver Süme, eco-Experte für Urheberthemen.
Denn obwohl die Zahl der illegalen Downloads sinkt, steigt die Zahl der Abmahnungen laut eco kontinuierlich an. "Das ist zum Teil exzessiv. Deshalb legen wir als Vertretung der Provider großen Wert darauf, dass wir nur Adressen herausgeben, die mit einem rechtsstaatlich sauberen Gerichtsbeschluss angefordert wurden", fügte Süme hinzu.

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